Bora vom Schlosscappi war eine Appenzeller Sennenhündin, die bei uns Bijou gerufen wurde. Sie war am 7. Oktober 2013 in Grossdietwil im Emmental, auf dem Hof des Herrn Alois Steinmann, geboren worden. Ihre Eltern waren Bartolomäus vom Gäubächli und Hany von Tüfibach.
Bijou war am 12. Dezember 2013 zu uns umgezogen.
Bilder aus den ersten Monaten:
Leider zeigte sich nur all zu früh, dass Bijou von Anfang an schwer krank war:
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Schon in den ersten Tagen hatten wir den Eindruck, dass Bijou einen sehr auffallenden, hoppelnden Gang hatte. Hinterläufe wurden regelmäßig bodeneng oder sogar gekreuzt geführt. Im Alter von ca. sechs Monaten hatten wir sie röntgen lassen. Sie zeigte eine offensichtliche schwere HD: Hüftgelenke waren quasi nicht vorhanden. Sie zeigte dadurch wenig Schub und ermüdete sehr rasch. Aufgrund früh einsetzender Schmerzsymptomatik (Lahmen, Fiepen, Grummeln) haben wir ihr nach Rücksprache mit unserem Tierarzt regelmäßig ein Antiphlogistikum für Hunde gegeben, damit ein Dauerschmerz ihr nicht früh ihr Wesen verdunkelt und sie unleidlich oder aggressiv macht.
- Besonders auffällig war Bijous Verhalten. Sobald es um Essen ging, war sie nicht mehr zu halten. Die ansonsten über den Tag sehr ausgeglichene Junghündin entwickelte sich plötzlich zur “Furie”. Sie knurrte und bellte in ihren Napf. Dabei sah es so aus, als versuche sie maximal große Nahrungsmengen zugleich ins Maul zu nehmen und abzuschlucken. Wir hatten auch versucht sie mit sehr kleinen Einzelmengen aus der Hand zu füttern. Das machte sie zu Beginn ruhiger, nach einigen Tagen ist sie auch dabei laut geworden. Ihr Züchter sagte uns sehr viel später, sie sei auch bei ihm schon immer die Drängendste bei der Nahrungsaufnahme gewesen.
- Besonders in Situationen rund um die Nahrungsaufnahme hatten wir den Eindruck, sie habe kein rechtes Körpergefühl. Wenn andere (auch eigene) Hunde auch nur in der Nähe waren, wurde sie beim Fressen besonders laut und bellte aggressiv in ihren Napf. Dabei schaute sie sich nach rechts und links um. Gelegentlich drehte sie sich dabei auch nach hinten um und schien in ihre Rute beißen zu wollen. Wir hatten den Eindruck, sie würde ihre hintere Körperhälfte als fremd betrachten. Wir hatten auch versucht ihr mit Hilfe von Bändern nach Tellington etwas mehr Körpergefühl zu vermitteln. Das half für einige wenige Tage. Dann ging es weiter wie gewohnt…
- Regelmäßig ist es vorgekommen, dass sie gewohnte Alltagsgegenstände oder Menschen, die sie jeden Tag sieht und die sich auch neutral verhalten, plötzlich verbellt oder körperlich angeht. Ihr Verhalten erinnerte manchmal an Autismus oder Schizophrenie.
- Zuletzt zeigte sie zunehmend Schmerzen, fiepte und klagte häufig.
Wir mussten Sie leider im August 2014 – viel zu früh – im Alter von nur 10 Monaten loslassen.